ABER WO IST SEINE EMPĂ–RUNG?
Dani Kim

19.11. – 10.12.2022
Eröffnung: FR 18.11. | 19h
Performance: FR 18.11. | 20h
Finissage + Konzert: 10.12. | 20h

Zentrales Thema der Künstlerin Dani Kim ist die Kritik am Kapitalismus und die Folgen, die dieser für die Individuen unserer Zeit hat. In konzeptuellen Installationen, Videos und Performances, stellt sie gesellschaftliche Phänomene in einen neuen Zusammenhang. Kim arbeitet vornehmlich bildhauerisch.
In ihren Arbeiten versucht sie, immer kritische Fragen zu stellen und geht dabei ĂĽber den Umfang ihres instinktiven gesellschaftlichen Verhaltens und ĂĽber ihre eigene, hierarchisch sozialisierte Position hinaus.
Aus der Negativspirale eines allgegenwärtigen Ohnmachtsgefühls an unserer Welt nichts mehr ändern zu können, konzentriert sie sich in ihren performativen Arbeiten mit uranfänglicher Empörung und reichlich Humor auf die Auseinandersetzung des weltlichen Systems.
Dani Kim wurde in Korea geboren und studiert nach einem KHM- mit vorangegangenem Chemie-Studium seit 2020 in der Klasse von Gregor Schneider an der Kunstakademie DĂĽsseldorf.

GOLD+BETON ist ein Projekt vom Brunnen e.V., dem Zusammenschluss der Kunsträume in der Ebertplatzpassage und Mitglied des Kunstinitiativen Köln e.V.s (AIC.COLOGNE). Die Projekte sind gefördert vom Kulturamt der Stadt Köln.

FLESH FLASHING – Aro Han

ARO HAN – Flesh Flashing
16.10. – 05.11.2022

GOLD+BETON | Ebertplatzpassage | Köln

Eröffnung:
SA 15.10. | 19h

Finissage / Museumsnacht:
05.11. | 19h mit Performances von:
Chang13 x Changdarc
Nina Karimy
Anbid Zaman
Sexanzug

On Display MO – SO 15h-20h
(Zutritt via Info-Point)

@_arometz

Wann stirbt die Menschheit endlich aus?

Marie Meyer & Nicholas Warburg
03.09.-09.10.2022
Eröffnung FR 02.09. 19h
20h Performance: Marie Meyer – „I’m not a robot“

kuratiert von Lukas Herrmann

GOLD+BETON, Ebertplatzpassagen, Köln

Ă–ffnungszeiten: Mo-So, 15-20h, Zutritt via Info-Point
erweiterte Ă–ffnungszeiten: FR 2.9. – SA 4.9. ab 13h

In ihrer Ausstellung „Wann stirbt die Menschheit endlich aus?“ stellen sich Meyer und Warburg politisch, utopisch, dystopisch und mit gewisser Zynik dem Status Quo entgegen, erkennen die absehbare Endlichkeit an und freuen sich auf die letzten Jahre großer Kunst, wenn sich auch niemand daran erinnern wird. Während sich durch Warburgs düster-politische Arbeiten die Wiederkehr der Vergangenheit des Nationalsozialismus und Zweiten Weltkriegs u. a. mit Bezügen auf Walter Benjamin, Gerhard Richter und Martin Kippenberger bricht, sind bei Meyer die Menschen schon abwesend. Die Welt ihrer Installationen wird nur noch von Pflanzen und Tieren bevölkert, während Roboter als Kunstschaffende auftrete

„Es ist eigentlich schon zu spät. Kein Klimavegetarismus, keine demokratischen Sonntagsreden, keine (ideologische) Aufrüstung des „Westens“, keine Pappstrohhälme, keine NATO-Erweiterung und auch nicht der Verzicht auf das Minen von NFTs wird die Katastrophe abwenden können.“

Kann es dann nicht auch einfach vorbei sein?

Nicholas Warburg und Marie Meyer sind Mitbegründer*innen der Gruppen Frankfurter Hauptschule und Tannhäuser Kreis. Im Wintersemester 2021/22 hielten sie eine Gastprofessor an der Universität der Künste Berlin (Bühnenbildklasse) inne.

Anna Ley – TROISDORF
Malerei
10.07.2022-07.08.2022
Eröffnung: SA 09.07. // 18h
geöffnet MO-SO / 15h – 20h / Zutritt via Info-Point


„Wir sollten uns ernsthaft fragen, warum diese Orte so sind, wie wir sie vorfinden, also so -un, so -non. Warum die Resignation die schlussendlich einzig mögliche, ausweglose Antwort abbildet. Es gibt nämlich Gründe dafür, wenn auch nicht unbedingt gute, aber wohl handfeste. Troisdorf, Rhein-Sieg- Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, war, man ist versucht zu sagen natürlich, nicht immer so.“
Johannes Thies

Am 9.7. eröffnet mit „Troisdorf“ eine Ausstellung über Orte, die irgendwo zwischen Stadt und ländlicher Trivialität liegen, immer wieder versuchen, nicht ganz sind und nie ganz können. Anna Ley schafft ein komplexes Bild ihrer eigenen Herkunft zwischen Langeweile, Arbeit, Ödnis, Nostalgie und Resignation.

Die Vernissage ist am 9.7. um 18 Uhr im GOLD+BETON in der Ebertplatzpassage.

Anna Ley, geboren 1990 in Troisdorf, hat in Hamburg an der HFBK und der Universität Hamburg studiert. Die Künstlerin lebt und arbeitet ebenda.

www.annaley.de / @anna_ley

Grafik: @teamintim666

TROISDORF

Wir sollten uns ernsthaft fragen, warum diese Orte so sind, wie wir sie vorfinden, also so -un, so -non. Warum die Resignation die schlussendlich einzig mögliche, ausweglose Antwort abbildet.
Es gibt nämlich Gründe dafür, wenn auch nicht unbedingt gute, aber wohl handfeste. Troisdorf, Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, war, man ist versucht zu sagen natürlich, nicht immer so.

Wo jetzt der gleichnamige Mob vorherrscht, fand sich einst, vor Dampf und Ă–l, ein veritables Dorf.
Nicht, dass daraus in der Zwischenzeit eine Stadt geworden wäre – Troisdorf ist gleichermaßen sowohl als auch, am ehesten aber weder noch.

Euskirchen, so heißt es, sei keine Stadt, sondern ein Zustand.

Was ist mit den Städten, in denen man einfach so sein kann, und nicht tagein tagaus irgendwohin fahren muss, um jemand anderes zu sein. 

Erst kam der Dampf, und dann das Öl. Und mit dem Öl das Automobil, und mit dem Automobil wuchs, wucherten Zustände wie Troisdorf von ein paar Hundert, auf Tausend, auf nun knapp 80 K.

Ohne den Personenkraftwagen gäbe es Zustände wie in Troisdorf wohl kaum, ohne den linear gefertigten Personenkraftwagen hätte die junge Erdölindustrie ihr – bis heute – alles überragendes Massenprodukt für Industrie und Konsum niemals gefunden. Troisdorf ist nicht zuletzt ein mediales Ding: Im Grunde schuf Johannes Gutenberg Henry Ford und damit die Fertigungsstraße und die standardisierte Kultur der Troisdorfer Fußgängerzone Ende Mai 2022.

Troisdorf war schön, bis die Fußgänger kamen, sagt mein Nachbar Jupp (82).

Wohl eine leicht zu vereinfachte Sicht der Dinge, die aber im Grund auf die systematische Trennung von Arbeiten und Wohnen abzielt, kontinuierlich und andauernd, die mit der massenhaften Automobilisierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihren unweigerlichen Verlauf nahm.

Troisdorf heute ist der fleischgewordene SpeckgĂĽrtel, der Rand ohne Stadt, der suburban sprawl in Reinform, die 77.000-fache Entfremdung, eine Stadt im Schlafwandel.

Dabei ist Troisdorf im Grund nicht ganz verkehrt, man darf halt nur nicht von hier kommen, oder für immer hier bleiben.

Die Busse sind hybrid und voller Schmetterlinge, es hat mindestens so viele Eiscafés wie Tavernen, die Haustüren hängen voller Liebe und am Straßenrand parkt das Enkeltaxi. Troisdorf ist die perfekte deutsche Normalität, die an einem Dienstag Ende Mai ganz vernünftig dahin plätschert, die City-Fahrschule bildet gleich auf dem Sports Utility Vehicle aus, der aufgeblasene Dönermann winkt den Ultra-Nachwuchs zum Pommdöner

(Dönerbox) herein, ob irgendjemand darüber nachdenkt, wahrscheinlich ist es nicht anders als in Norderstedt, Fürstenfeldbruck oder Neu-Isenburg.

Im Grund ist jeder Ort im Kaufland gleich, alles dreht sich um Kälte und Wärme, Schall und Rauch. Das Komitee arbeitet von Troisdorf aus, das Elend der Flüchtlinge geht weiter, zu Meer oder zu Land, ob in Afrika, in Asien oder in Lateinamerika.

Im Grund wollen sie dann doch lieber in Troisdorf sein, seine Langeweile kosten, unterwegs mit den hybriden Bussen der RSVG, unterwegs zum Camp Spich/ Casino, später auf die City-Fahrschule, wochentags ins Kaufland und zum Saturn, Sonntags auch mal raus zu MK Theo oder ins Paradiso.

Niemand soll sagen, Troisdorf würde sich keine Mühe geben, eine Stadt zu sein.

Es gibt einen Platz der Menschenrechte, und keinen Platz für Gewalt an Frauen, es gibt ein Haus der Kunst und eine Cargo Bike Roadshow, Plätze zum Verweilen, sogenannte, Flowseekers, Elements of Taste, die Fun City am Stadtrand. Wahrscheinlich kann man hier gut leben, das Ordnungsamt ist präsent und ansprechbar, sie tun hier was, auch fürs Klima, so lokal wie international.

Nur wo es hinführt, kann niemand sagen, wenn es denn irgendwohin muss, vielleicht bleibt es auch einfach so wie es immer (?) war, auswuchernd und unbestimmt, ganz gut organisiert und in manchen Augenblicken sogar erträglich, city fit und all dies inklusivem freundlichem Service, essential Suburbia halt.

Johannes Thies

MORITZ KRAUTH – harbours

28.05.-26.06.2022
Opening: FR 27.05. // 19h

Moritz Krauth kombiniert in seiner Arbeit Video, Performance und Fotografie. Im GOLD+BETON synthetisiert er Narrative der Wahlverwandtschaft und der biologischen Familie. Im Prozess werden diese Konzepte durchgespielt und manifestieren sich an der Figur einer fiktiven Schwester, die aus verschiedenen GrĂĽnden im Familien-Narrativ Platz finden soll.

Krauth (*1990 Hamburg) lebt zwischen Düsseldorf und Paris und graduierte 2019 an der Kunstakademie Düsseldorf. Seine Arbeiten wurden u.a. im Kunstverein Düsseldorf, der Kunstsammlung NRW & i.d. Raiosha Gallery (Tokio) gezeigt. 

Termine:
Vernissage: FR 27.05. // 19h
AIC ON Festival: FR 10. – SO 11.06. (geöffnet ab 12h)
Finissage: SO 26.06. // 17h

GOLD+BETON, Ebertplatzpassage Köln


Ă–ffnungszeiten:
MO-SO 15h-20h (Zugang via Info-Point in der Passage)

 Dejan Spasovski + Marie Sturm: heartfuck

Malerei, Doppelshow
23.04.-22.05.2022
Eröffnung: FR 22.04. / 19h
täglich geöffnet 15h-20h

(Zutritt via Info-Point)

Heartfucked painters hustle hard: Mit Dejan Spasovski und Marie Sturm zeigt GOLD+BETON zwei Positionen, die seit Bestehen des Kunstraums immer wieder in Ausstellungen und in erweiterten Kontexten gezeigt wurden. Als langjährige Wegbegleiter und VerbĂĽndete, stellen Spasovski und Sturm nun erstmalig in einer gemeinsam kuratierten Doppelshow aus. 

heartfuck zeigt, wie unsere Verletzlichkeit, das Fehlerhafte und die eigene Weichheit in absolute Stärke und Schönheit transformiert werden können. heartfuck ist notwendiger Coping-Mechanismus, der heilt und härtet. XP-Boost gegen Stagnation und Selbstzweifel!

Beide KĂĽnstlerInnen sind AbsolventInnen der Kunstakademie DĂĽsseldorf (Anzinger, Hörnschemeyer) und haben zuletzt ĂĽberwiegend in interdisziplinären Kontexten produziert. Da Spasovski momentan seine Kunst ins Digitale erweitert – u.a. mit der eigens fĂĽr seine Werke entwickelten App M3DS – während Sturm vermehrt in literarischen Kontexten FuĂź fasst – zur Zeit arbeitet sie an ihrem erstem Roman – freuen wir uns umso mehr dass am Ebertplatz nun eine reine Malerei Ausstellung mit ausschlieĂźlich neuen Arbeiten eröffnet.
verschränkung.de

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GOLD+BETON ist ein Projekt vom Brunnen e.V., dem Zusammenschluss der Kunsträume in der Ebertplatzpassage und Mitglied des Kunstinitiativen Köln e.V.s (AIC.COLOGNE). Die Projekte sind gefördert vom Kulturamt der Stadt Köln.

FIRAT TAGAL – Ich wĂĽrde mir gerne bald eine Villa kaufen

05.03.-03.04.2022
ERĂ–FFNUNG: 04.03.2022 / 19h
in Kooperation mit dem kaethe:k Kunsthaus
Kuratiert von Marie Sturm


Firat Tagals malerisches Werk, meist groĂźformatige Acrylmalereien, zeichnet sich vor allem durch eine bewusst plakative Malweise und eine radikale Reduktion auf Form und Farbe aus. In seinen Malereien greift Tagal vielfältige Themenfelder auf, beispielsweise aus der Architektur oder der Popkultur und hebt seine Motive mittels völliger Angstfreiheit und Selbstverständlichkeit oft aus ihrem ursprĂĽnglichen Kontext. 

Die Ausstellung „Ich würde mir gerne bald eine Villa kaufen“ im Gold+Beton in den Ebertplatzpassagen Köln ist Tagals erste Soloshow. Für diese Ausstellung hat sich der Künstler insbesondere mit der Architektur des Brutalismus befasst. 
Firat Tagal ist 1997 in Pulheim geboren und arbeitet seit 2020 im kaethe:k Kunsthaus. 

@kaethe_k_
k
aethe-k.de/artists/firat-tagal/

GEĂ–FFNET
MONTAG – SONTAG / 15h – 20h
(bei verschlossener TĂĽr bitte via Info-Point die Aufsicht ansprechen)


GOLD+BETON wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Köln

Ebertplatz 0?

Prozess – Partizipation – Intervention

11. 02. 2022 – 28. 02. 202215:00 – 20:00

Präsentation von Studierenden der TH Köln, in Kooperation mit Baukultur NRW und dem Brunnen e.V.

Ebertplatz 0?
Prozess – Partizipation – Intervention

Wie sieht der Ebertplatz in Zukunft aus? Wie und von wem wird er genutzt? Was hat Potential und kann erhalten werden? Wie kann eine Beteiligung von Akteuren/Akteurinnen und Öffentlichkeit aussehen? Welche möglichen Ansätze gibt es? Und – wie können mögliche Ansätze erprobt werden?

Diese Fragen sind fĂĽr die Zukunft des Ebertplatzes wichtig und beschäftigen jetzt in der „Planungsphase 0“, der Vorbereitungsphase fĂĽr einen Wettbewerb, die Stadt Köln, die Zwischennutzer*innen, die freien Kunsträume in der Passage und viele weitere Akteure und Akteurinnen am Ebertplatz.
Zusammen mit den Master-Studierenden der Technischen Hochschule Köln, Baukultur NRW und dem Brunnen e.V. wird in einem mehrsemestrigen Hochschulprojekt diesen Fragen nachgegangen. Dafür wurden in diesem Semester die Grundlagen und Analysen erarbeitet und erste Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Platzes skizziert.
Darauf aufbauend werden im folgenden Semester konkrete Entwürfe für temporäre Interventionen erarbeitet und ein oder zwei dieser Entwürfe sollen dann realisiert und erprobt werden.

Am 11. Februar laden wir zur Endpräsentation dieses Semesters mit der Vorstellung der erarbeiteten Grundlagen und erster Ansätze zu Weiterentwicklung des Ebertplatzes ein. Eine Ausstellung der Arbeiten wird vom 11. Februar bis zum 28. Februar auf dem Ebertplatz im GOLD+BETON und dem angrenzendem Projektraum zu sehen sein.

Präsentation online – 11. Februar 2022 um 15.00 Uhr
https://th-koeln.zoom.us/j/84853053773 â€“ Meeting-ID: 848 5305 3773 – Kenncode: Ebertplatz

Ausstellung – 11. Februar 2022 bis 28. Februar 2022, je 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Kleiner Rundgang + Fragen, 16. Februar 17.00 Uhr / 23. Februar 17.00 Uhr
Gold & Beton / Projektraum, Ebertplatz 0?, 50668 Köln – Bitte Aufsicht ansprechen

Verantwortliche:
Technische Hochschule Köln:
Prof. Yasemin Utku / Dipl. Ing. Susanne Kohte
Master Architektur, Sondergebiete im Städtebau

Brunnen e.V.:
Meryem Erkus